Pinzgauer Kuh in den Bergen

Kuhriositätenkabinett: Irmgard aus der Nähe von Paderborn


Pinzgauer Kuh in den Bergen


Hach was hatten sie für ein schönes Leben gehabt, und so aufregend!

Irmgard hatte es gemocht, wenn sie von der Arbeit gekommen war, ihre Frau Gerda sie mit einem „guten Abend, Schatz“ begrüßte und dann mit echtem Interesse fragte:
„Wie war Dein Tag, Wolf-Dieter?“
Zugegeben, nicht immer kam er anständig zum berichten, da die Kinder mit irgendwas dazwischenkamen oder weil nicht viel Zeit blieb vor der Sitzung des Kirchenbeirats oder dem Treffen des Tischtennisfreunde Rot-Blau e.V. Wenn auf dem Schiff an der Loreley vorbei der Wind Wolf-Dieters Haar zerzaust hatte, hatte es ihm Gerda wieder über die hohe Stirn gelegt.
So reihte sich ein Abenteuer an’s andere, bis zu seiner Rente und ihrer beider Verscheiden, kurz nacheinander.

Nun fühlte sich Irmgard ohne Gerda etwas verloren, und wie hätte es Gerda hier gefallen! Zwar hatten sie nie solche Berge gesehen, nur die Rhön hatte es ihnen angetan.
Doch Irmgard wollte nicht undankbar sein und ging zum Kneippen in den Gebirgsbach.



Kühe stehen auf einer hohen Stufe der Wiedergeburt. Nicht ohne Grund sind sie in Indien heilig. Das Kuhriositätenkabinett blickt hinein in ihre Vorleben. Es ist eine Verneigung vor diesen Geschöpfen.

Heike, 3. Februar 2021


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